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Horror Vacui

2023thu27apr(apr 27)8:00 pmfri28(apr 28)10:00 pmHorror VacuiTheater Performance

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Horror Vacui

Audiovisuelles Objekttheater mit Yoga, Sex-Toys, Laufband, Mindfullness-Übungen und mit dem neuen Buch vom Dalai Lama

“Verbinde dich mit dir selbst!” In einer Welt voller Unsicherheit muss es doch das Einfachste und das Sicherste sein, in sich selbst einen Ort der Ruhe zu finden. Im Rahmen einer genreübergreifender Performance, einer “Love-Yourself-Challenge” versuchen zwei Performerinnen, einen eigenen Weg zwischen Teebeutel-Botschaften, Selbsthilfe-Literatur und TED-Talks zu finden, um das Konzept “Selbstliebe” zu verstehen. Zwei persönliche Annäherungsweisen, ein gemeinsames Ziel: die Leere mit Liebe ausfüllen. Die Möglichkeit zu scheitern besteht. Erfolg muss noch definiert werden.

 

Das Stück

Horror Vacui – die Angst vor der Leere – ist aus den Untiefen unserer Gesellschaft zum Vorschein gekommen und in der letzten Zeit zu einem gesellschaftlichen Marker geworden.
Was sind die Kampfstrategien des “Ich” gegen Isolation, Einsamkeit und die innere Leere?
Wie ändert sich das Selbstbild, wenn das “Ich” seinen Kontext verliert und von einem “Wir” abgegrenzt wird?
(Wie) können Selbst-optimierungspraktiken und Self-Love-Tools dabei helfen, sich sich selbst näher zu bringen?
Wie sieht eine gesunde, ausgeglichene Selbst-Konstruktion aus?
Was ist Selbstliebe überhaupt?
Und was hat das mit anderen Menschen zu tun?

Die Zuschauenden sitzen einzeln. Auf jedem Platz liegt ein Kopfhörerpaar, auf denen Warteschleifenmusik zu hören ist. Auf der Bühne herrscht eine behagliche Wohlfühlatmosphäre: irrisierende Flamingofarben, zwischen Retro und Futurismus, ein konstanter Instagram-Filter. Eine nicht enden wollende Warteschleife vertröstet das Publikum und die Spielerinnen auf die baldige Hilfe zur Selbsthilfe. Dann klingelt ein Telefon: Willkommen im Selfcare Service Support Center

Ein überdimensioniertes bildschirm-artiges Raumelement wird die Projektionsfläche der Wünschen, des optimalen Selbstbildes – oder der PowerPoint-Präsentation der Gefühle, in der Gerda Knoche dem Publikum den eigenen Gefühlszustand nahezubringen versucht, während Helga Lázár ihren Körper ad absurdum über ein Laufband gleiten lässt, um die beste Version ihrer selbst zu werden.
Ein (soziales) Netz aus Kabeln baut so eine intime Distanz zwischen Spielenden und Zuschauenden. Aber die Zuschauenden haben jeder Zeit die Möglichkeit, die Kophörer abzusetzen und aus der innerlichen Wellnes-Klangwelt herauszutreten in die Stille, das Nichts, in dem die Spielerinnen sich befinden.

 

Credits:

Konzept, Spiel: Gerda Knoche, Helga Lázár
Musik: David Schuckart, Petra Szaszi
Choreographie: Domokos Kovács
Bühne, Video: Jessica Lipp
Regie: Anne Brüssau

 

27. & 28.04.23 | 20 Uhr | Dauer: ca. 60 min

Reservierungen: gerda.knoche@posteo.de

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