Damián Gorandi / Hauptmeier|Recker
3D Audio Konzert der Reihe swim 06.07.24
swim 2024
Mit der Reihe swim (spatial works and immersive music) lädt das ZiMMT 2024 ein, musikalische Gewohnheiten über Bord zu werfen. Neun Konzerte und drei Klanginstallationen, die eine Brücke zwischen etlichen Genres schlagen, stellen uns vor neue Fragen. Ein breites Spektrum musikalischer Ausdrucksformen aus verschiedenen Genres wird in immersive, raumgreifende Erlebnisse integriert.
15 ganz unterschiedliche lokale und internationale Künstler:innen sind Teil von swim. Ihre Arbeiten reichen von vielschichtig komponierten elektroakustischen Werken bis zu experimentellen Ansätzen, die in der Ästhetik der Clubmusik wurzeln. swim verschmilzt unterschiedliche Klangwelten und lässt radikale Ansätze von Musikproduktion und Aufführung fragend auf herkömmliche Vorstellungen prallen. Was ist eine Live-Performance? Welche technischen Mittel kommen dabei zum Einsatz und wie erweitern sie den musikalischen Ausdruck? Was geschieht mit der Rolle des Publikums, wenn es in einer immersiven Performance in virtuelle Klangwelten eintaucht?
Auch Ideen davon, was ein Instrument ist, werden dekonstruiert und bekannte Instrumente auf ungewöhnliche Art eingesetzt.
In dreitägigen Microresidencies können die Musiker:innen ihre Arbeiten vor Ort mit 3D Audio Technologie entwickeln und dabei neue Ansätze ausprobieren. Alle Konzerte werden in hoher Qualität mit binauralem Audio live gestreamt – für ein raumgreifendes Erlebnis, vor Ort und überall.
Damián Gorandi & Diana Syrse Valdes
Damián Gorandi ist zeitgenössischer Komponist und Professor für Komposition. Er wurde 1991 in Argentinien geboren. Er studierte Komposition am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris in der Klasse von Stefano Gervasoni und an der Haute École des Arts du Rhin (Straßburg), elektroakustische Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und besuchte den CURSUS IRCAM in Komposition und Computermusik in Paris. Am Alberto-Ginastera-Konservatorium (Argentinien) erhielt er den Titel Professor für Komposition. Er hat mit zahllosen Instrumentalensembles zusammengearbeitet, und seine Musik wird sehr regelmäßig auf renommierten Festivals in der ganzen Welt aufgeführt. Er hat viele internationale Preise gewonnen und ist auch als Juror bei zahlreichen Wettbewerben für zeitgenössische Komposition tätig. Als Professor gibt er Kurse und Unterricht in Komposition an der Haute École des Arts de Berne und arbeitet als Professor für Computermusik und Orchestrierung am Konservatorium von Beauvais.
Konzert ~ Akusmatische Kompositionen der New Complexity, in vielschichtiger Diffusion entstehen zwischen akustischen Instrumenten und Multikanal-Bearbeitung neue Sphären.
Unter dem Titel „Distorted Landscapes“ präsentiert der Komponist Damián Gorandi einige seiner akusmatischen Stücke. „Es ist keine Musik der Gegenwart, sie stammt aus einer sehr fernen Vergangenheit und einer Zukunft, die noch erfunden werden muss“, beschreibt er. Neue Medien der Gegenwart und Elemente alter Kulturen vermischen sich klanglich: Die Komponistin und Performerin Diana Syrse Valdes begleitet Gorandi live und tritt mit ihrer Stimme und traditionellen lateinamerikanischen Instrumenten in einen Zwigespräch mit den elektronischen Klängen – ein immersiver Dialog zwischen ursprünglichen und digitalen Welten entsteht, der sich der Beziehung zwischen Menschen und neuen Technologien fragend nähert. Gorandi denkt in seinen Arbeit gern über Kulturen und Kosmogonien nach, reflektiert also (alte, mystische) Erklärungen, wie die Welt und der Kosmos entstanden sind, und sucht darin nach Antworten auf Fragen der Gegenwart. Im Spannungsfeld zwischen dem Künstlichen des Jetzt und uralten kulturellen Vorstellungen entstehen die titelgebenden „verzerrten Landschaften“. Während der Residency im ZiMMT arrangiert Gorandi spezielle räumliche Editionen seiner Werke.
Hauptmeier|Recker
Seit 2009 arbeiten die Komponisten Martin Recker (*1991) und Paul Hauptmeier (*1993) als Künstlerduo im Bereich der Klang- und Multimediakunst zusammen. Gemeinsam studierten sie Komposition bei Robin Minard und Maximilian Marcoll an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, sowie an der „University of California San Diego“ bei Katharina Rosenberger, Natacha Diels und Miller Puckette (Paul Hauptmeier) und an der Sibelius Akademie Hesinki bei Marianne Decoster-Taivalkoski (Martin Recker). Neben Arbeiten für Theater und Oper, Live-Elektronik, Radio und elektroakustische Musik liegt ihr Schwerpunkt auf Klanginstallationen im öffentlichen Raum. Sie sind Mitbegründer und Vorstandsmitglieder des ZiMMT. Dort forschen sie zu Spatial Audio und organisieren Workshops, Panels, Konzerte und Ausstellungen zum Thema. Seit Oktober 2022 teilen sie sich eine Stelle als künstlerischer Mitarbeiter an der Burg Giebichenstein in Halle, Deutschland, wo sie im Studiengang Zeitbasierte Kunst Klangkunst unterrichten.
Konzert ~ elektroakustisches Set mit räumlicher Mehrkanal-Klangsynthese und modularen Synthesizern, von Beginn an dreidimensional gedacht. Die Bewegung des Klangs im Raum ist integraler Teil der Performance, der Raum wird zum Instrument.
„Was es genau wird, zeigt sich in dem Moment“, sagen Paul Hauptmeier und Martin Recker. Als Künstlerduo Hauptmeier|Recker spielen sie im Rahmen der Reihe swim (spatial works and immersive music) eine strukturierte Live-Improvisation – ein elektroakustisches, experimentelles Set, das ganz verschiedene Genres berührt, von Neuer Musik bis zu elektronischer Clubmusik. Ihr Setup besteht aus Modularsynthesizern, Computern und verschiedenen Controllern. Sie nutzen eine Software, die sie seit vielen Jahren selbst entwickeln, um intuitiv live auf 3D Systemen spielen zu können. Sie arbeiten mit räumlicher Mehrkanal-Klangsynthese und denken ihre Arbeiten von Anfang an dreidimensional. Die Bewegung des Klangs im Raum ist integraler Teil der Performance, der Raum wird zum Instrument.