Ro-Dron, Motorhorn und Knackdosen - Christof Schläger
Immersive Soundinstallation / Installative Konzerte der Reihe swim 09.-19.11.23
Ein futuristisches Grundrauschen der Klangmaschinen! Instrumentenbauer und Klangkünstler Christof Schläger bringt drei seiner Apparate im ZiMMT zum klingen: Das “Ro-Dron” – ein spiraliges Rohr an dem 52 Seiten befestigt sind, die durch Servos und Motoren einen Drone erzeugen. Dazu spielt das “Motorhorn” mit Luftmagneten seine vier Schallbecher. Der Name der rhythmisch strukturierenden “Knackdosen” birgt die Idee ihres akustischen Charakters.
Alle Instrumente – mittlerweile ist es ein ganzes Orchester aus etwa 50 Klangmaschinen – hat Schläger selbst entworfen und gebaut. Er arbeitet in einer Halle der ehemaligen Zeche Teutoburgia in Herne im Ruhrgebiet, die genug Raum für seine metergroßen (Klang-)Skulpturen bietet. Als Werkstoffe dienen ihm industrielle Teile, wie Nähmaschinenmotoren, Heizungsventile, Rohre oder Schiffshörner. Alle Klänge entstehen ausschließlich akustisch durch mechanische Bewegung oder Luftdruck ausgelöste Schwingung und sind unverstärkt.
Schläger komponiert für seine Instrumente eigene Stücke, die er Klangszenen nennt – meditativ sphärisch bis rhythmisch antreibend, voller Anlehnungen an Natur- und Industriegeräusche. Für das Trio aus Ro-Dron, Motorhorn und Knackdosen hat er mehrere Stücke geschrieben, die im ZiMMT gespielt werden. Jede Aufführung dauert etwa 15 Minuten.
Christof Schläger
Christof Schläger wurde 1958 geboren und studierte Verfahrenstechnik und Bauingenieurswesen. Er lebt in Herne und im niederländischen Amstelveen. Anfang der 80er Jahre entstanden seine ersten Klangperformances, daneben initiierte er Kulturprojekte im Ruhrgebiet, etwa den Kunst-Wald-Park Herne. Mit seinem einzigartigen Maschinenorchester hat er fast die ganze Welt bereist und dabei genauso im Rahmen von Kunstausstellungen wie Technofestivals seinen Platz gefunden.
swim 2023
Mit der Reihe swim lädt das ZiMMT 2023 ein, die eigene Umgebung durch Zuhören (neu) zu begreifen. Zehn Konzerte und vier Klanginstallationen ermöglichen durch akustische Erfahrungen, individuell oder gemeinsam die Aufmerksamkeit für unsere Umgebung zu schärfen.
16 lokale und internationale Künstler:innen sind Teil von swim. Thematisch passend arbeiten viele mit Alltagsgeräuschen und Fieldrecordings, manche erforschen dabei die menschengemachten Klangveränderungen in unserer zeitlichen Gegenwart, dem Anthropozän. Wieder andere setzen psychoakustische Effekte ein. Alle erschaffen immersive Klangräume.
In dreitägigen Microresidencies können die Künstler:innen ihre Arbeiten vor Ort mit 3D Audio Technologie entwickeln und dabei neue Ansätze ausprobieren. Alle Konzerte werden in hoher Qualität mit binauralem Audio live gestreamt – für ein raumgreifendes Erlebnis, vor Ort und überall.