Festival für multisensorische Wahrnehmung

3D Audio Konzerte, Ausstellung, Workshops und Vorträge

taktil kommt vom lateinischen tactilis, dem gleichen Wortstamm, aus dem auch der “Takt” entspringt. Es bedeutet Tasten, Berührung, den Tastsinn betreffend und meint vor allem die Berührung, die wir empfangen. Der Tastsinn zeigt uns als Puzzle kleiner Einzelteile Formen, Texturen und Bewegungen in unserer Umgebung und setzt uns ganz unmittelbar mit ihr in Verbindung.

Taktile und akustische Reize überschneiden sich: Wir hören Schwingungen, die unser Trommelfell vibrieren lassen. Bestimmte Frequenzen lösen auch in fester Materie Vibration aus, die wir auf der Haut oder im Körper taktil wahrnehmen. Andere akustische Reize verursachen ganz ohne tatsächliche Berührung ein Kribbeln im Nacken.

Vom 25. November bis zum 4. Dezember rückt das Festival sens taktil Überschneidungen und Wechselwirkungen zwischen Berührungserleben und Hörerfahrung in den Vordergrund: In den Räumen des ZiMMT und auf dem Gelände des Kontor 80 laden wir Euch zu einer multisensorischen, synästhetischen Erkundung ein, in der die Grenzen zwischen Kunst und Betracher:innen verwischen. In audiovisuellen Konzerten mit 3D Sound, in einer ASMR-Performance, auf Klangliegen oder in begeh- und berührbaren Installationen der taktilen Ausstellung, in Workshops, in der Festival-Sauna oder auf dem Tastpfad entstehen Erlebnisse, die hörbar und fühlbar sind.

Der Tastsinn ist unsere Fähigkeit, Reize über die Haut aufzunehmen. Er zeigt uns in kleinen Stücken, was uns umgibt, lässt uns die Form, Textur, Größe, Temperatur und Bewegung dessen finden, mit dem wir – ganz unmittelbar – in Berührung verbunden sind. Kein Rundumblick, kein Klangpanorama, eine Welt, die sich aus vielen fühlbaren Einzelteilen zusammensetzt. Wenn dem Tastsinn auch der Weitwinkel fehlt, können wir viele Dinge doch erst wirklich be-greifen, wenn wir sie berühren. taktil kommt vom lateinischen tactilis, dem gleichen Wortstamm, aus dem auch der “Takt” entspringt. Es bedeutet Tasten, Berührung, den Tastsinn betreffend und meint vor allem die Berührung, die wir empfangen. Befühlen wir etwas ganz aktiv und bewusst, wird das auch als haptische Wahrnehmung beschrieben.

Taktile und akustische Reize überschneiden sich: Wir hören Wellen, Schwingungen der Luft, die unser Trommelfell vibrieren lassen. Bestimmte Frequenzen lösen auch in fester Materie Vibration aus, die wir auf der Haut oder im Körper taktil wahrnehmen. Manche Schwingungen übertragen sich erst über die Knochen ins Ohr und wir hören “mit dem Körper”. Andere akustische Reize verursachen ganz ohne tatsächliche Berührung ein Kribbeln im Nacken – das Phänomen wird als ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) erforscht und zum künstlerischen Medium.

Mit der Haut sind wir in unser größtes Organ ganz eingehüllt: Auf etwa anderthalb bis zwei Quadratmetern Fläche tragen wir ganz unterschiedliche Nervenzellen, die spezialisiert darauf sind Berührung, Druck, Schmerz oder Temperaturen an unser Gehirn weiterzuleiten. Mithilfe der Merkelzellen, die vor allem auf Lippen und Fingerkuppen sind, können wir Gegenstände ertasten, Formen fühlen und herausfinden, wie hart etwas ist. Eine andere Art von Sinneszellen, die Meissner-Körperchen, registriert Vibrationen und lässt uns erfahren, wenn sich etwas über unsere Haut bewegt. Rezeptoren für Kälte und Schmerz geben ihre Informationen langsamer an das Gehirn weiter. C-taktile Nervenfasern reagieren ausschließlich auf liebkosende, zärtliche Berührung. Am stärksten reagieren sie auf Berührungen, die sich mit 3 cm pro Sekunde bewegen – die optimale Streichelgeschwindigkeit? 

Manche Hautstellen tragen wenige Sinneszellen, sodass unser Empfinden grober wird. Andere, etwa Fingerspitzen, Lippen oder erogene Zonen, sind dicht mit verschiedenen Nervenzellen besetzt und spüren feinste Nuancen. Im Gehirn wird ein taktiler Reiz mit anderen Sinnesinformationen, Erwartungen und Wissen abgeglichen und dann als angenehm oder unangenehm interpretiert. Erst daraus entstehen unsere Empfindungen und Reaktionen.

Ohne taktile und haptische Wahrnehmung könnten Menschen nicht sitzen, nicht stehen – nicht leben. Der Tastsinn ermöglicht uns, Gegenstände zu greifen, zu halten und Werkzeuge zu bedienen. In tiefen Hautschichten und in den Muskeln liegen Sinneszellen für das Gleichgewicht und Rezeptoren, die das Schlucken und Atmen mit steuern. Dem Tastsinn verdanken wir unsere Eigenwahrnehmung (Propriozeption). Wir wissen, wo wir enden und wo das Andere anfängt. Wir wissen dank Rezeptoren in Gelenken und Sehnen, die den Winkel der Gelenke messen, jederzeit ohne nachzusehen, wo sich unsere Gliedmaßen befinden und können so im Dunkeln mit den Händen tasten. Zwischenmenschliche Berührung erhöht unsere Bereitschaft, soziale Beziehungen einzugehen und uns auch emotional zu verbinden, kann uns hilfsbereiter und spendabler machen, uns in Ekstase versetzen oder absoluten Ekel auslösen. Berührung ermöglicht erstaunlich präzise, Gefühlszustände zu kommunizieren.

Vom 25. November bis zum 4. Dezember rückt das Festival sens taktil Überschneidungen und Wechselwirkungen zwischen Berührungserleben und Hörerfahrung in den Vordergrund: In den Räumen des ZiMMT und auf dem Gelände des Kontor 80 laden wir Euch zu einer gemeinsamen multisensorischen, synästhetischen Erkundung ein, in der die Grenzen zwischen Kunst und Betrachter:innen verwischen. In audiovisuellen Konzerte mit 3D Sound oder in einer ASMR-Performance, auf Klangliegen oder in begeh- und berührbaren Installationen der taktilen Ausstellung, in Workshops, in der Festival-Sauna oder auf dem Tastpfad entstehen Erlebnisse, die hörbar und fühlbar sind.

⁓ Vortrag

27.11. /

Durch die haptische Wahrnehmung be- und ergreifen wir die Objekte und unsere Umgebung. Jedoch fehlt haptisches Feedback oder Interaktion in vielen digitalen Anwendungen (Telechirurgie, Online-Unterricht, Virtuelle Realität, Pflege, usw.). Prof. Altinsoy entwickelt mit seinem Team innovative haptische Technologien und gestaltet haptische Signale. In diesem Vortrag erklärt er die Grundlagen, zeigt haptische Feedback-Technologien und aktuelle Anwendungen, erörtert die Bedeutung der Haptik in der Kunst und die Interaktion zwischen Sound und haptischem Feedback.

Prof. Dr.-Ing. habil. Ercan Altinsoy

Ercan Altinsoy ist Professor für Akustik und Haptik an der TU Dresden. Sein Forschungskonzept kann als „Entwicklung technischer Geräte unter der Berücksichtigung menschlicher Wahrnehmung“ zusammengefasst werden. Er entwickelt mit seinem Team neuartige mechatronische Systeme, insbesondere haptische tragbare Geräte.
Ercan Altinsoy hat Maschinenbau an der TU Istanbul studiert und an der Fakultät Elektrotechnik der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Gleichzeitig nahm er an der Internationalen Graduiertenschule für Neurowissenschaften teil. Nach seiner Promotion arbeitete Prof. Altinsoy bei HEAD acoustics. Er hat im Jahr 2014 den hochrangigen Lothar-Cremer-Preis der Deutsche Gesellschaft für Akustik erhalten und war im Jahr 2018 als Gastprofessor an der Tohoku University in Japan. Er ist Mitglied des Kernteams vom Exzellenzclusters „Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop” (CETI) und als Berater für namhafte Unternehmen in den Bereichen Haptik, Fahrzeugakustik, Haushaltsgeräte und Sound Design tätig.

Foto: Sächsische Zeitung

⁓ Ausstellung

27.11. – 04.12.

burgund t brandt hat für sens die 5-Kanal-Komposition EARTHY entwickelt, die subfrequente (geo- & hydrophone) Field Recordings mit Schwebung ausbildenden Frequenzen ineinander webt und dabei den gesamten Körper als Resonanzraum adressiert. 

burgund t brandt

burgund t brandt ist eine Klangkünstlerin die Installationen, Performances und Kompositionen im Spannungsfeld von visueller und auditiver Wahrnehmung entwickelt. Ihre Arbeitsweise lässt sich als eine spielerische Sezierung des Alltäglichen beschreiben. Die inhärenten Instabilitäten in den Konstruktionen von Mensch(lichkeit), Natur(lichkeit), Kommunikation und Medium bilden dabei das zugrundeliegende Konzept, auf dessen Basis auch die Überschneidungen zwischen Ökologie und experimenteller Musik erforscht werden. Dabei arbeitet sie mit Field Recordings, Synthese und (elektro-)akustischen Instrumenten. In der Rezeption werden Berührungserfahrungen angestrebt, in denen der eigene Körper die Möglichkeit erhält, zu einem Ort zu werden, an dem das Hören als individueller Resonanzraum wahrgenommen werden kann. Sie ist Teil des elektroakustischen Duos Nadelør, des Kölner Ensembles Elektrische Leiter, der Künstlergruppe PARA und des künstlerischen Leitungsteams des Seanaps Festivals
burgundtbrandt.com

Foto: Amelie Neumann

HYDRA ⁓ audiovisuelle Performance

28.11. / 19 Uhr

HYDRA ist eine Meditation über die Auflösung der Membranen von Körper, Selbstsein und Umwelt. In dieser immersiven Multimedia-Installation verschmelzen Klang, Projektionen und Licht, um mit Hilfe von Tiefenkartierung und räumlicher Audiotechnologie Nachbildungen von Personen in ihrem Inneren zu bilden. Einmal geformt, lösen sich diese Schatten von ihren Schöpfern und durchlaufen Prozesse der Transformation und Aktualisierung, während sie sich durch eine Reihe von organischen und anorganischen Verdinglichungen verwandeln. Das Publikum wird Zeuge des Verlaufs dieser Lebenszyklen, in deren Verlauf es die Geburt und den Tod von Gesellschaften digitaler Organismen oder die Entstehung und Erosion ökologischer und synthetischer Formationen erleben kann.

John Burnett

John Burnett (*1993) ist Multimedia-Künstler:in und Technolog:in und lebt in Paris, Frankreich. Die Arbeiten rangieren von technologisch erweiterten und reaktiven Multimedia-Erlebnissen, Installationen und Virtual-Reality-Arbeiten bi zu Sound- und Projektionsdesign für Tanz-, Theater- und Filmproduktionen. Sie drehen sich um Themen wie das Entgleiten der Identität in der digitalen Repräsentation, die (Nicht-)Verkörperung in virtuellen und realen Umgebungen und Virtualität im Kontext mystischer Praktiken und Ideologien. John hat an der UC San Diego in Computermusik promoviert, dort über Audio-Räumlichkeit und multimodale Interaktion geforscht und arbeitet derzeit wissenschaftlich am IRCAM in Paris.

Bild: 

Lucas Gutierrez ⁓ Konzert

30.11. / 19 Uhr

Es hat kein Ende und keinen Anfang: Lucas Gutierrez neue Arbeit besteht aus vielschichtigen, sich stetig entwickelnden digitalen Objekten, die eine gewisse Autonomie bewahren. Mit Lasern und Echtzeitmanipulation erschafft er unwahrscheinlich dünne Oberflächen und farbenfrohe Texturen aus Licht, die in der Realität nicht existieren, während die Klänge experimentell durch Reminiszenzen an experimentellen Techno, Glitch, Bass und Broken Beat führen. Die Performance ist eine interdisziplinäre Studie in den Bereichen der Echtzeit-3D-Computeranimation und ihrer Beziehung zu den neuen Paradigmen digitaler Kultur.

Lucas Gutierrez

Lucas Gutierrez ist ein argentinischer Digitalkünstler und Industriedesigner. Er lebt in Berlin. Seine Arbeit reicht von Vorträgen, Workshops und audiovisuellen Performances bis zu Videokunstprojekten, die sich mit neuen Paradigmen digitaler Kultur befassen. Er taucht tief in Remix Kultur und Echtzeit-AV-Projekte ein, in denen er Einflüsse aus verschiedenen Kontexten mischt – von der Post-Work-Anthropologie bis hin zu abstrakten Zitaten aus 3D-Modellierungen für Industriedesign. Seine Narrative greifen oft aktuelle soziale Ängste und Dystopien auf, verwenden aber meist die Sprache einer bunten, chaotischen Metaphysik.
In den letzten Jahren hielt Lucas Vorlesungen an der Universität der Künste Berlin und der Kunsthochschule Weißensee in den Bereichen Echtzeit-Visualisierung, Spatial Motion Graphics und Visuals.
Seine Arbeit wird international präsentiert, zuletzt etwa bei CTM / transmediale (Deutschland), Llum BCN Festival d’Arts Lumíniques
(Spanien), EMA Expo MMOMA (Russland).
www.lucasgutierrez.com

Foto:

⁓ Sauna

27.11. – 04.12.

Friedrich Hartung & Laura Immler

Sens ⁓ Ausstellung

27.11. – 04.12.

Panayiotis Kokoras’ multisensorischer Stuhl “Sense” erforscht taktile, Infraschall- und Ultraschallempfindungen und erweitert das Hören über die Auralität hinaus. Er ermöglicht eine synästhetische Erfahrung, indem er Klang mit körperlichen Empfindungen verschmilzt. Mit dem modifizierten Stuhls, der mit verschiedenen taktilen Wandlern ausgestattet ist, werden fünf Wege erforscht, Musik durch den Körper zu erleben.

Panayiotis Kokoras

Panayiotis Kokoras ist ein preisgekrönter Komponist und Computermusik-Innovator, derzeit Regents Professor und CEMI-Direktor an der University of North Texas. Der gebürtige Grieche erhielt seine Ausbildung in klassischer Gitarre und Komposition in Athen und York. Er lehrte an der Aristotle Universität in Thessaloniki. Kokoras entwickelte das Konzept der „holophonen musikalischen Textur“, bei der jeder Klang gleichermaßen zum Ganzen beiträgt. Sein Werk, sowohl instrumental als auch elektroakustisch, findet Anerkennung für seine „Klangvirtuosität“ und präzise Klangerzeugung. Seine Forschungen erstrecken sich auf Klangkomposition, Raumklang, Mixed Music, elektroakustische Musik und mehr. Kokoras hat Aufträge von Institutionen wie Guggenheim, IRCAM und der Fromm Music Foundation erhalten. Seine Werke wurden über 1100 Mal aufgeführt und erhielten 95 Preise bei internationalen Wettbewerben. Er gründete HELMCA, den griechischen Verband für elektroakustische Musik, und ist jetzt Vorsitzender des ICEM.
panayiotiskokoras.com

Foto: Arminas Bižys

Vibration Therapy ⁓ Klangliegen

27.11. – 04.12.

“Vibration Therapy” ist eine Drone Sound Komposition, welche eigens für die Klangliegen des sens Festivals aber auch für Kopfhörer und Boxen geschrieben und produziert wurde.
Das Stück arbeitet mit Frequenzen, die im EEG wiederzufinden sind, Sinuswellen, Stimme und synthetischen Streichersounds. Über die Haut und die Knochen wandert der Sound tief ins Innere. Es ist ein Versuch zur Sensibilisierung für mehr Forschung im Bereich Sensorik und Biofeedback im Zusammenhang mit Sound und eine 17:11 minütige Komposition zum Reset. Das Stück wird am Freitag, den 22.11.2024 um 00:00, zur Vernissage auch digital veröffentlicht.

Loewe Immerlieb

Loewe Immerlieb sind Anna Rabbow und Michael Terbuyken. Als KünstlerInnenduo bringen die beiden nicht nur Musik heraus, sondern forschen mit ihren Installationen an Möglichkeiten, Sound über weitere Sinne wahrnehmbar zu machen. Über vibrierende Flächen, Wasser, Klang und Licht wird eine Brücke von Musik zu mehr Rezeption geschlagen. So wird Musik vom Auditiven ins Visuelle und ins Fühlbare übersetzt.

Foto: Michael Terbuyken

Erstellung und Anwendung von Ambisonics Impulsantworten ⁓ Workshop

30.11. / 17–21 Uhr

Der Workshop des OTTOsonic-Gründers und Musiker Manu Mitterhuber nähert sich dem Funktionsprinzip einer Impulsantwort allgemein und im Kontext von Raumakustik. Die Teilnehmenden vermessen eine akustische Umgebung und berechnen daraus eine Impulsantwort 3. Ordnung im B-Format, die dann auf bestehendes Material oder live inputs angewandt wird.

Manu Mitterhuber

Manu Mitterhuber (*1981 in Österreich) erhielt seine Ausbildung an der Musikschule Linz und am Guitar Institute London. 2005 folgte die Gründung eines Tonstudios in Linz. Er ist Mitbegründer von Zach Records und der OTTO Kulturgenossenschaft, die in Ottensheim das Projekt Alter Bauhof betreibt. Als Musiker ist er durch regelmäßige Touren in Europa aktiv und an zahlreichen Veröffentlichungen künstlerisch beteiligt. Aktuell beschäftigt er sich mit Akustik, Elektrotechnik und demokratisierten Fertigungstechniken mit dem Ziel, neue, immersive Beschallungskonzepte umzusetzen. Er ist Initiator und Entwickler des Projektes OTTOsonics – offene Plattform für immersiven Sound, das seit 2021 in Kooperation mit dem tangible music lab durchgeführt wird.
www.ottosonics.com

Foto: Melusines Predvyber

mʊdʌki ⁓ DJ Set

30.11. / 19 Uhr

Für das sens Festival hat mʊdʌki (Polina Khatsenka) ein experimentelles 3D Audio DJ-Set vorbereitet. Die Auswahl konzentriert sich auf zeitgenössische elektronische Musik an der Grenze zwischen Bass, Post-Club und Klangkunst. mʊdʌki verwendet erstmals das Spatial Clubbing System, welches derzeit im ZiMMT entwickelt wird um ihr Set live auf dem 3D Soundsystem zu verräumlichen.

mʊdʌki

Polina Khatsenka (mʊdʌki) ist eine weißrussische Klangkünstlerin, DJ und Komponistin, die aktuell in Tschechien lebt. Polinas Arbeit umfasst elektroakustische Performances, Klanginstallationen und räumliche Audioprojekte. Sie hat einen Master-Abschluss in zeitbasierten Medien und promoviert derzeit an der Fakultät für Kunst und Design der Universität Jan Evangelista Purkyne in Ústí nad Labem. Ihr Forschungsthema ist „Standort vs. Präsenz: akustische Wahrnehmung als existenzielles Werkzeug in der Welt der digitalen Kultur“. Seit 2021 unterrichtet sie „Silence. Pause. Rest.“ an der Kunstuniversitat Linz.

Sie hat ihre Arbeit, die Überschneidungen von Klang, Raum und akustischer Ökologie durch Feldaufnahmen, Synthese und räumliches Audio erforscht, in zahlreichen europäischen Venues präsentiert. Polina ist auch Mitgründerin des auf experimentelle elektronische Musik spezialisierten Vereins phonon~, den sie seit fünf Jahren leitet.
/polina_khatsenka

Foley – a sonic performance based on materials and textures ⁓ Workshop

25.11. / 17–21 Uhr

Maximiliane Pongratz wird euch in ihre Welt des Geräuschemachens mitnehmen.
Klänge verbinden dich mit Erinnerungen und Gefühlen. Ausgelöst durch Geräusche taktile Empfindungen wahrzunehmen kann erlernt und gesteuert werden. Gemeinsam werden wir mittels einer Sammlung von Materialien kurze Videoclips vertonen und die komplexe Klangarchitektur unserer Welt wahrnehmen.

Maximiliane Pongratz

Maximiliane Pongratz ist eine Geräuschemacherin, Sounddesignerin und Musikerin aus Leipzig. Ihr Hauptaufgabenfeld sind maßgeschneiderte Soundeffekte und Geräusche für nationale sowie internationale Filmproduktionen. Außerdem spielt sie als professionelle Musikerin mit der Band „Frittenbude“ landesweit auf den Bühnen und produziert neben Filmmusik auch das Projekt „Ponga Missi“. Maximiliane wuchs in den Hügellandschaften Niederbayerns auf, wo sie ihre erste Pubertät mit Mikrofonen, Mischpulten und endloser Liebe zur Musik verbrachte. Durch ihre elektrotechnische Ausbildung weiß sie nicht nur was vor, sondern auch was im Mikrofon passieren muss, damit Menschen durch Klang berührt werden.
maxipongratz.de

Foto: Elisabeth Pieper

⁓ Ausstellung

27.11. – 04.12.

Theresa Rothe setzt in ihren Werken Traum­bilder und Fantasien ein, um das Unbewusste zu erkunden. Ihre Arbeiten changieren zwischen Groteskem und Spiel, Traum und Realität und machen Spannungen sichtbar. Die Künstlerin lädt die Besucher*innen ein, sich mit den eigenen Ängsten, Wünschen und Fantasien auseinanderzusetzen.

Theresa Rothe

Theresa Rothe, 1990 in Dresden geboren, ist eine bildende Künstlerin, die in Leipzig lebt und arbeitet. 2024 wird sie einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg in der ehemaligen Klasse Lehanka übernehmen. Ihr künstlerischer Werdegang begann 2013 mit dem Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, das sie 2022 mit dem Meisterschülerabschluss bei Prof. Wilhelm Mundt abschloss. Theresa Rothe wurde mehrfach gefördert, unter anderem mit einem Arbeitsstipendium der Stadt Leipzig (2024), dem Heimspiel Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (2022) und dem Sächsischen Landesstipendium für Meisterschüler (2019). Ihre Arbeiten wurden von der Städtischen Galerie Dresden (2024) und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (2023) angekauft. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Beiträge im ART MAGAZIN (2024) und im Kunstforum International (2023). 
theresarothe.com

Bild: Bertram Kober

Marcus Schmickler ⁓ Konzert

29.11. / 19 Uhr

GLOCKENBUCH IV ist das vierte Stück in Marcus Schmicklers Glockenbuch Reihe und dramatisiert spektrale Verschiebungen, die durch die Pendelbewegung und den Doppler-Effekt im Glockenturm entstehen. Es wurde im Auftrag der Biennale Musica 2023 in Venedig komponiert.

Marcus Schmickler: Komposition, Performance
MFO : Licht Szenographie

Marcus Schmickler

Marcus Schmickler, geboren 1968, ist Komponist und Performer zeitgenössischer und elektronischer Musik. Er lebt in Köln und Graz. Schmickler verschmilzt Computermusik, Ensemblekomposition, Performance und wissenschaftliche Themen. Seine mehrkanaligen Werke wurden auf renommierten Bühnen aufgeführt und schaffen einzigartige Hörräume. Er erforscht Techniken wie Shepardtöne und Ringmodulationen und vertieft seine Kompositionen durch Datensonifikation und otoakustische Emissionen.
Schmickler schreibt über Computermusik und hat mehrere Preise gewonnen, darunter den Rome Prize. Er lehrte am Bard College, am California Institute of the Arts und an der Robert Schumann Hochschule. Seine Kompositionen wurden von renommierten Ensembles weltweit aufgeführt.
https://piethopraxis.org/glockenbuch-iv

Bild: DALLE

⁓ Ausstellung

27.11. – 04.12.

Birk Schmithüsens Arbeit für sens besteht aus einer Reihe von ästhetischen Experimenten, mit dem Ziel, Prozesse künstlicher neuronaler Netze durch audiovisuelle Übersetzung menschlich wahrnehmbar zu machen. Zwei KIs werden durch ein Licht- bzw. Klangobjekt verkörpert, die im audiovisuellen Dialog eine scheinbare Empathie und Intentionalität entwickeln.

Konzeptionelle Unterstützung: AI Center (Gijon/Oviedo/ES). 3D Kalibrierung: Felix Bonowski. Programmierung: Marcus Ding. Produziert am LABoral (ES). Unterstützung: EMARE, Creative Europe Culture Program, ArtesMobiles.

Birk / ArtesMobiles

Birk Schmithüsen ist Medienkünstler und Produzent. In seiner künstlerischen Forschung interpretiert er komplexe Phänomene wie Maschinelles Lernen (ML/KI), BigData und den Klimawandel als künstlerische Materialien. Die Forschungsergebnisse werden in Performances inszeniert oder in immersiven Medieninstallationen präsentiert. Sein Ansatz ist es, komplexe Systeme durch audiovisuelle Interpretation erfahrbar zu machen und so den Diskurs anzuregen. Mit Datensonifikation und -visualisierung, der Umnutzung von neuen Technologien und spekulativen Konzepten schafft er Systeme mit lebensähnlichem Verhalten und eröffnet neue Perspektiven auf aktuelle Themen. Birk Schmithüsen hat ein Diplom in Bildender Kunst und erhielt unter anderem ein EMAP-Stipendium. Seine Arbeiten werden international auf wichtigen Medienkunstfestivals in Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Österreich, Deutschland, Serbien und Brasilien gezeigt, darunter FILE Festival, Ars Electronica Festival und ZKM.
birkschmithuesen.com

Foto: vog. Photo

Shibari Bondage ⁓ Workshop

02.12. / 17–21 Uhr

In Dasniya Sommers offenem Shibari Bondage Workshop können interessierte Einsteiger:innen in drei Stunden technische Grundlagen der traditionellen japanischen Fesseltechnik kennenlernen und miteinander ausprobieren. Im Fokus stehen erste Erfahrungen mit den Seilen, effizientes body-handling, Sicherheitsprinzipien wie Reibung und Seilspannung, intuitive Kommunikation, Rollenspielvarianten und innere Haltung.

Dasniya Sommer

Dasniya Sommer ist freischaffende Tänzerin, Choreografin und Installationskünstlerin. Sie absolvierte in den 90iger Jahren in Berlin eine klassische Tanzausbildung und studierte Zeitgenössischen Tanz in New York  (Limon, Cunningham, Trisha Brown Institute) und in Berlin bei LaborGras, 1998 bis 1999 war sie Mitglied der Kompanie des Staatsballet in Berlin. Ihr aus Thailand stammender Vater unterrichtete sie seit ihrer Kindheit in Yoga, Meditation und buddhistischer Philosophie. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit ihrer Doppelidentität auseinander und entwickelt eine kritische Praxis an sowohl normativ-ästhestischen, als auch kulturellen Körper-Kodierungen. Sie ist Teil der Berliner Kink-Community und praktiziert seit 2008  ‘Shibari/Kinbaku’, eine japanische Bondage-Technik und hat daraus eine zeitgenössische Bühnenpraxis entwickelt. Technisch ist sie sowohl mit dem fesselnden als auch dem Part des gefesselt werdens vertraut und vermittelt beide Perspektiven aus ihrer langjährigen Erfahrung sowohl als sogenannte Rigger*in und als Bondage Model. 
www.dasniyasommer.de

Foto: Werner Amann

⁓ Vortrag

01.12. /

Prof. Spence (University of Oxford) erklärt und demonstriert in seinem Vortrag, wie Klang beeinflusst, was wir schmecken oder riechen – von der Auslösung der autonomen sensorischen Meridianreaktion (ASMR) bis hin zu einem neuen Gericht des Mailänder Chefkochs Federico Rottigni, das durch seine extrem niedrigen Frequenzkomponente viele Gäste zum Weinen bringt. Er stellt “Sonic Seasoning” vor bei dem Musik eingesetzt wird, um den Geschmack von Speisen und Getränken systematisch zu verändern und will mit einem Glas Wein dem Publikum selbst die Erfahrung ermöglichen.

Prof. Charles Spence

Professor Charles Spence ist ein international renommierter Experimentalpsychologe, spezialisiert auf neurowissenschaftlich inspiriertes multisensorisches Design. Er gestaltet multisensorische Ess- und Trinkerlebnisse in Zusammenarbeit mit Köch:innen, Baristas, Mixolog:innen, Chocolatiers, Parfümeur:innen und der Lebensmittel-, Getränke-, Aroma- und Duftindustrie. Prof. Spence hat sich intensiv mit  multisensorischen Wein- und Kaffeeerlebnissen beschäftigt und mit der Frage, wie Technologie unseren Ess- und Trinkgenuss in Zukunft verändern wird.
Seit der Gründung des Crossmodal Research Laboratory (CRL) am Department für experimentelle Psychologie der Universität Oxford im Jahr 1997, hat Prof. Spence mit vielen der weltweit größten Unternehmen zusammengearbeitet. Er hat über 1200 wissenschaftliche Artikel und 16 Bücher veröffentlicht oder verfasst, darunter das mit dem Prose-Preis ausgezeichnete „The perfect meal“, den internationalen Bestseller „Gastrophysik: Die neue Wissenschaft vom Essen“ und sein jüngstes Buch “Sensehacking” (2021).

Foto: Sam Frost

⁓ Klangliegen

27.11. – 04.12.

Für das sens Festival entstehen 3 Stücke für 3 Klangliegen. Sie setzen den Schwerpunkt auf das körperliche Erinnern an Klang, auf den Körper als Resonanz- und Speichermedium und auf das Zeitreisen durch sensitive Reize. Field Recordings treten in Kontakt mit synthetischen Sounds und loten deren Gemeinsamkeiten aus.

Klara Spunk

Klara Spunk (*1992 in Chemnitz) ist freiberufliche Komponistin, Medienkünstlerin und Grafikerin in Leipzig und startete 2018 als Bühnenfigur Marla Spunk ein musikalisches Performanceprojekt, welches sich zwischen Pop und Experiment bewegt, basierend auf vertrauten Synthie-Flächen, Fieldrecordings und verfremdetem Gesang an der Grenze zur Verständlichkeit. Seit 2023 unterstützt sie das ZiMMT-Team im Bereich Grafik & PR und ist dort nun zum ersten mal selbst als Künstlerin aktiv.
klaraspunk.com

Foto: 

Tangible Scores ⁓ Ausstellung

27.11. – 04.12.

Ein „Tangible Score“ ist ein digitales Musikinstrument, das in seiner physischen Form eine eigene grafische Partitur beinhaltet. Bei Berührung generiert es eine vielfältige Palette akustischer Signale. Die Klangerzeugung erfolgt durch eine mehrstimmige, verkettete Synthese, die durch maschinelles Lernen der Klangfarbe auf der Oberfläche des Instruments gesteuert wird. In der Ausstellung können drei “Tangible Scores” vom Publikum selbst gespielt werden.

Enrique Tomás 

Enrique Tomás (*1981) ist ein Klangkünstler und Postdoc-Researcher, der seine Zeit der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und dem Spiel mit Klang, Kunst und Technologie widmet. In seiner Arbeit erforscht er die Schnittmenge zwischen Klangkunst, Computermusik, ortsgebundenen Medien und Mensch-Maschinen-Interaktion. Als Solokünstler konzentriert sich Tomás Tätigkeit auf ultranoise.es, vor allem in Performances und Installationen mit extremen und immersiven Klängen und Umgebungen. Er hat im Rahmen von Ars Electronica, Sonar, CTM, IRCAM, IEM, STEIM, Reina Sofia Museum Madrid, SMAK, KUMU etc. sowie in zahlreichen Galerien und Veranstaltungsorten in ganz Europa und Lateinamerika ausgestellt und performt. Er forscht in seiner wissenschaftlichen Arbeit an Interfaces für musikalischen Ausdruck und ist Senior Artist am Tangible Music Lab der Kunstuniversität Linz.
www.ultranoise.es

Foto: Enrique Tomás

⁓ ASMR Live Session

01.12. /

WhispersRed

Foto: 

material stories ⁓ Workshop für Kids

0.12. /

Im Workshop “material stories” von Luise Wonneberger untersuchen die Teilnehmenden Materialien auf ihre haptischen und charakteristischen Eigenschaften, entwickeln Geschichten dazu und verknüpfen diese mit unterschiedlichen Sounds.
Am Ende stehen kurze Präsentationen auf einer kleinen Theaterbühne und ein Tastpfad.

Luise Wonneberger

Luise Wonneberger ist in Leipzig aufgewachsen und hat in Halle (Saale) an der Burg Giebichenstein Textildesign studiert. Anschließend gründete sie in Leipzig das kleine Label „S.U.S. – shut up seriousness“ für textiles Upcycling-Spielzeug und Accessoires. Seit 2017 arbeitete sie für verschiedene Vereine in unterschiedlichen Workshopformaten, von Instrumentenbau, über Theater mit und ohne Puppen, Siebdruck, Weben, Rap-und-beats basteln bis hin zu Comiczeichnen.
Seit 2020 konzentriert sich ihre Arbeit als Honorarkraft auf dem Bauspielplatz Ost, gleichzeitig macht sie künstlerische Arbeiten, vor allem Figuren, Masken und Figurentheater.
Drei Jahre in Folge veranstaltete sie eine „Insekten-Demo“ – eine Demo mit selbstgebauten Figuren, 2023 schuf sie Figuren und Bühne für das Stück „Blubb“ der Leipziger Figurentheater-Künstlerin Eva-Maria Schneider und im September 2024 entwickelte sie das Playback-Puppen-Workshop- und Showformat „Pupp‘n‘Roll“, bei dem Teilnehmende Puppen bauen und dann mit ihnen auftreten.
www.luisewonneberger.de

Foto: 

Eine Produktion des ZiMMT e.V. mit Unterstützung von:

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