Foldings

– Konstantin Fontaine & Johannes Schütz

Immersive Soundinstallation /  28.08.–08.09.24

Unsere Identität wird im wesentlichen Kern durch Erinnerungen geformt, die nicht nur die Selbstwahrnehmung, sondern auch kulturelle und gesellschaftliche Perspektiven prägen. Sie sichern unsere Auffassung der Gegenwart in einem Kontinuum der Zeit und verweben vergangene Erfahrungen in einer kohärenten narrativen Struktur. Doch Erinnerungen sind niemals starre Gebilde. Wie formbar und fragil sie sind, wird darin deutlich, dass jeder kognitive Impuls sie potenziell verzerren, anpassen oder ersetzen kann. Auch unser akuter emotionaler Zustand fügt eine subjektive Färbung hinzu. Irrige Informationsströme können vage und undeutliche Erinnerungen in eine getrübte Landschaft angepasster Wahrnehmungen und unsynchronisierter Ansichten verschieben. Indem sich identitätstragende Erinnerungen selbst stetig verändern, kann ein integraler Teil des Selbst unbemerkt verzerren und es uns ermöglichen, selig im Irrtum zu hausen.

„Foldings“ erforscht als audio-skulpturale Analogie den abhängigen Wandlungsprozess zwischen sich verformenden Erinnerungen und Identität. Die Installation entstand als gemeinsame Arbeit des Audiotechnologen Konstantin Fontaine und des Metallgestalters Johannes Schütz. Durch mechanische Hammerimpulse wird das Material in Schwingung versetzt. Kontaktmikrophone übertragen die skulpturalen Schwingungen, die anschließend wiedergegeben, gepitched und durch synthetisierten Klang ergänzt wird. Ein wechselwirkender Prozess entwickelt sich und treibt sich generativ voran. Die resultierenden Schwingungsmuster beschreiben somit die Korrelationen der Skulpturen und dienen der reaktiven Klangsynthese. Die vertraute klangliche Struktur kann nach zahlreichen Verrenkungen ihrer Form noch immer wahrnehmbar sein. Delikate Aufruhr mag eine solche Verfremdung verschleiern.

Konstantin Fontaine & Johannes Schütz

Das Künstlerduo Johannes Schütz und Konstantin Fontaine betrachtet die Schnittstelle zwischen bildhauerischer Metallkunst und adaptiven Klangsynthese-Prozessen. Schütz ist gelernter Metallgestallter und studierte von 2005 bis 2011 Metall-Bildhauerei an der Burg Giebichenstein in Halle. In gegenständlichen, figürlichen Plastiken vereint er künstlerische Freiheit mit einem fundierten Umgang mit dem Werkstoff. So entstehen Werke mit Präsenz, die es schaffen das Material zu beleben und zu transformieren. Fontaine ist studierter Audiotechnologe mit einem Fokus auf Computermusik und Klangkunst. Im Feld der virtuellen Akustik untersucht er insbesondere generative Ansätze und algorithmische Systeme, wobei sich seine installativen Arbeiten meist mit der Entfremdung von akustischen Szenen beschäftigen. Die Übersetzung komplexer Bewegungsmuster in den Bereich der synthetischen Klangerzeugung beschreibt das Hauptmerk der gemeinsamen Arbeiten, wodurch enge Korrelationen zwischen materiellen und auditiven Ereignissen hervortreten.

swim 2024

Mit der Reihe swim (spatial works and immersive music) lädt das ZiMMT 2024 ein, musikalische Gewohnheiten über Bord zu werfen. Neun Konzerte und drei Klanginstallationen, die eine Brücke zwischen etlichen Genres schlagen, stellen uns vor neue Fragen. Ein breites Spektrum musikalischer Ausdrucksformen aus verschiedenen Genres wird in immersive, raumgreifende Erlebnisse integriert.

15 ganz unterschiedliche lokale und internationale Künstler:innen sind Teil von swim. Ihre Arbeiten reichen von vielschichtig komponierten elektroakustischen Werken bis zu experimentellen Ansätzen, die in der Ästhetik der Clubmusik wurzeln. swim verschmilzt unterschiedliche Klangwelten und lässt radikale Ansätze von Musikproduktion und Aufführung fragend auf herkömmliche Vorstellungen prallen. Was ist eine Live-Performance? Welche technischen Mittel kommen dabei zum Einsatz und wie erweitern sie den musikalischen Ausdruck? Was geschieht mit der Rolle des Publikums, wenn es in einer immersiven Performance in virtuelle Klangwelten eintaucht?

Auch Ideen davon, was ein Instrument ist, werden dekonstruiert und bekannte Instrumente auf ungewöhnliche Art eingesetzt.

In dreitägigen Microresidencies können die Musiker:innen ihre Arbeiten vor Ort mit 3D Audio Technologie entwickeln und dabei neue Ansätze ausprobieren. Alle Konzerte werden in hoher Qualität mit binauralem Audio live gestreamt – für ein raumgreifendes Erlebnis, vor Ort und überall.

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