Radio)))noospheric sensing pole

Victor MazÓn Gardoqui – Soundworkshop (EN)

Die “Noosphäre” ist ein philosophisches Konzept, das von dem Biogeochemiker Vladimir Vernadsky und dem Philosophen und Jesuitenpater Pierre Teilhard de Chardin entwickelt wurde. Wernadskij definierte die Noosphäre als den neuen Zustand der Biosphäre und bezeichnete sie als die planetarische „Sphäre der Vernunft“. Parallel dazu prägte er den Begriff Radionoosphäre, der den Zustand der elektromagnetischen Hertziosphäre mit den kulturellen und natürlichen Überresten der an der Ionosphäre der Erde gebrochenen und reflektierten Übertragungen darstellt. 

Im Workshop werden die Teilnehmenden gemeinsam verschiedene Bänder und Frequenzen abhören, um die unsichtbaren aber doch existenten elektromagnetische Frequenzen (etwa Ultraschall, Infraschall oder Geophonie) durch von Mazón eigens entwickelte offene Hardware und Open-Source-Software zu erfassen und mit menschlichen Sinnen wahrnehmbar zu machen.


BIO

Victor Mazón Gardoquis ist Künstler und Wissenschaftler gleichermaßen. Er ist Doktorand an der Universität des Baskenlandes und hat als Dozent und Experte für experimentelles Schaltungsdesign schon an etlichen internationalen (Kunst-)Hochschulen gewirkt. Er interessiert sich für die Funktion der menschlichen Wahrnehmung, Gerätestudien und experimentelle sensorische Anwendungen. Auch seine künstlerischen Arbeiten setzen vielfach im gleichen Themenspektrum an: Mit (3D-)Klang und Licht provoziert er die Wahrnehmung und Bewusstseinsveränderungen, erforscht Verstärkungsprozesse oder elektromagnetische Felder – seine Arbeit macht das Unerhörte und Unsichtbare wahrnehmbar und setzt Betrachter:innen einer verletzlichen, bewussten Situation aus.

Maximal 10 Teilnehmende

Teilnahmebeitrag: 25 € / 20 € ermäßigt

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Raum als musikalischer Parameter

Hauptmeier | Recker – Soundworkshop

Der Workshop bietet einen tiefen Einblick in die Gestalt von Raum als musikalischem Parameter, eingebettet in die Bereiche Musikkomposition und Klangkunst. Von historischen Praktiken bis zu aktuellen Konzepten werden verschiedene Herangehensweisen beleuchtet. Im Zentrum des Workshops steht das gemeinsame Ausprobieren: diverse Soft und Hardwaretools können genutzt und verglichen werden und bilden einen Ausgangspunkt zum Experimentieren und Kreieren. Dabei kommen einfache Anwendungen zum Einsatz, die spielerische Interaktion mit dem 3D System vor Ort ermöglichen und auch die neuesten Software-Entwicklungen zur komplexen Steuerung im Kontext von Live-Elektronik. Die Workshopleiter Paul Hauptmeier und Martin Recker teilen dabei ihren Wissensschatz aus mehreren Jahren praktischer Erfahrung und Forschung am ZiMMT.

Wenn möglich bitte Laptop und Kopfhörer mitbringen! Ein Großteil der verwendeten Software ist frei verfügbar und kann so auch nach dem Workshop fester Bestandteil Eurer Musikproduktion werden.


Martin Recker und Paul Hauptmeier arbeiten bereits seit 2009 als Künstlerduo unter dem Namen “Hauptmeier | Recker” in den Bereichen Komposition, Klang- und Multimedia-Kunst. Neben Werken für Theater und Oper, Live-Elektronik, Radio und elektroakustischer Musik liegt ihr gemeinsamer Schwerpunkt auf Klanginstallationen im öffentlichen Raum. Sie sind Mitbegründer und Vorstandsmitglieder des ZiMMT. Dort forschen sie im Bereich Spatial Audio und organisieren Workshops, Panels, Konzerte und Ausstellungen zu dem Thema. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeiten, sind sie auch international als Tonmeister, Klangregisseure und Technische Leiter für andere Künstler:innen tätig. Seit Oktober 2022 teilen sie sich eine Stelle als künstlerische Mitarbeiter an der Burg Giebichenstein in Halle und unterrichten Klangkunst im Studienfach Zeitbasierte Künste.

https://www.hauptmeier-recker.de

Maximal 8 Teilnehmende

Teilnahmegebühr 25 € / 20 € ermäßigt

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Directional Sound Sources

Michael Akstaller – Soundworkshop

Konventionelle Lautsprecher versuchen, Klang möglichst gleichmäßig im Raum zu verteilen. Gerichtete Schallquellen hingegen bündeln den Sound zu einem „beam“, der fokussiert auf einer Linie gesendet wird. Gerichteter Schall kann, trotz seines flüchtigen Charakters, skulptural zu einem gestaltbaren Körper werden. Die Bewegung der Zuhörenden lässt ihn erfahrbar werden und trägt zu einer ganzheitlichen, neuen akustischen Raumwahrnehmung bei. Künstler:innen wie z. B. Bernhard Leitner, Mouse on Mars oder Anthea Caddy arbeiten auf unterschiedliche Weise mit gerichtetem Schall, um entweder die Bewegung der Besuchenden oder die Materialität von Architekturen in ihre kompositorische Praxis zu integrieren.

Michael Akstallers Workshop bietet eine Annäherung an verschiedene Möglichkeiten des Soundbeamings und ermöglicht den Teilnehmenden, installativ und performativ mit gerichtetem Klang zu experimentieren und eigene Prototypen von Beamforming Lautsprechern anzufertigen.

Keine Vorkenntnisse erforderlich. Wenn vorhanden: Aufnahmegerät, Smartphone (mit Klinkenausgang/Adapter) und Kopfhörer (Kabel) mitbringen! 

Maximal 10 Teilnehmende

Teilnahmebeitrag: 25 € / 20 € ermäßigt

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13.12.23 | 19 Uhr | Kostenfrei

Osmodrama via Smeller 2.0

Wolfgang Georgsdorf – Lecture Performance

Wie kaum ein anderer hat Wolfgang Georgsdorf dazu beigetragen, Geruch als künstlerisch-kompositorisches Medium zu ergründen. Zur Eröffnung des sens – Festivals für multisensorische Wahrnehmung präsentiert er in einem szenischen Vortrag seinen Geruchskompositionsansatz Osmodrama und den Smeller 2.0: Das von ihm entwickelte orgelgroße Instrument mit zahllosen silbernen Schläuchen wird über eine Klaviatur bedient und kann Gerüche abspielen.


Wolfgang Georgsdorf ist vieles: Künstler, Erfinder, Musiker, Autor, Regisseur und Zeichner. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und verbinden Wissenschaft, Kunst, Technologie und Gesellschaftsprozesse miteinander. Der künstlerisch-forschende Fokus auf Gerüche nimmt einen zentralen Platz in seinem Werk ein: So hat in jahrelanger Pionierarbeit mit den Smeller-Technologien ein elektronisches Instrument zur Erzeugung von Gerüchen erschaffen und darauf basierend Osmodrama entwickelt: Zeitbasiertes Komponieren und Erzählen mit Gerüchen als neue künstlerische Praxis. 

osmodrama.com/

14.12.23 | 19 Uhr | Kostenfrei

Neues zum Riechen

Prof. Thomas Hummel – Talk

Der Geruchssinn ist wichtig. Wir reagieren auf Körpergerüche unserer Mitmenschen – die Nase moduliert unser Verhalten. Für viele von uns ist die Wahrnehmung von Gerüchen und Geschmack ein Synonym für Lebensqualität! Gerüche beeinflussen auch unser Berufsleben: Parfümeure, Bäcker oder Köche sind auf den Geruchssinn angewiesen! Und der Geruchssinn ist wichtig für die Wahrnehmung von Rauch oder verdorbenen Lebensmitteln. Ohne Riechen ist das Leben ärmer, es fehlt eine Dimension! In dem Vortrag wird gezeigt, wie sich Riechstörungen auf den Menschen, insbesondere bei älteren Menschen, auswirken, welche Arten von Riechstörungen es gibt und geht auch auf Aspekte ein, wie Riechstörungen diagnostiziert und behandelt werden können.


Prof. Thomas Hummel ist ist Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie forscht an der Geruchs- und Geschmacksklinik der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Technischen Universität Dresden im Bereich der chemosensorischen Systeme zu Funktionen und Störungen des Riechens und Schmeckens. Er studierte Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg und war von 1997 bis 1998 Assistenzprofessor am Smell and Taste Center der HNO Klinik der University of Pennsylvania, Philadelphia, USA. Prof. Hummels Forschung wurde in drei eigenen Büchern und etlichen weiteren wissenschaftlichen Publikationen international veröffentlicht.

15.12.23 | 9 - 12 (Kinderworkshop) | 18 Uhr (Louise Rossiter) | Kostenfrei

Duftwerkstatt Winteredition

Marie Luise Möller & Cleo Doelling – Workshop für Kinder

Im Workshop von Cleo Doelling und Marie Luise Möller haben Kinder zwischen 10 und 12 Jahren Gelegenheit, den Geruch ihrer Umwelt intensiv zu beobachten und einzufangen: Gemeinsam werden (mitgebrachte) Materialien beschnuppert und Worte gesucht, um die Wahrnehmungen zu beschreiben. Mithilfe einer Kupferdistille können die Kinder anschließend daraus Duftöle herstellen und am Ende mit nach Hause nehmen. Ein Geruchs-Memory fordert die Nase zusätzlich heraus. Die Workshopleiterinnen laden die Kinder ein, Gedanken und Erinnerungen zu den verschiedenen Gerüchen zu teilen, die ihnen im Workshop begegnen.


Cleo Doelling und Marie Luise Möller gestalten Workshops, die die multisensorischen und narrativen Eigenschaften von Düften erforschen. Dabei bewegen sie sich an der Schnittstelle von Kunst und Design. An der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) begann ihre Zusammenarbeit: Cleo Doelling absolvierte im Industriedesign, Marie Luise Möller erhielt ihr Diplom als Bildende Künstlerin im Bereich Schmuck. Cleo Doelling vertieft ihre Kenntnisse aktuell im Masterprogramm ‚The Critical Inquiry Lab‘ an der Design Academy Eindhoven, während Marie Luise Möller seit 2022 mit ihrem eigenen Studio im Designhaus Halle vertreten ist.

Es gibt Platz für 8-12 Kinder

Teilnahmegebühr: 0 €

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Expectation and Space in Electroacoustic Music

Louise Rossiter – Lecture (EN)

Wie entsteht Erwartung in elektroakustischer Musik, in der die ursprünglichen Klangquellen meist nicht mehr unmittelbar zu sehen oder zu erkennen sind und die Augen auch im Konzert nicht viel Rückversicherung über das Gehörte ermöglichen? Dr. Louise Rossiter beschäftigt sich in ihrer Forschung bereits seit ihrer Dissertation intensiv damit, wie das Zusammenspiel von Klang, Stille und Klangfarbenüberlagerung Implikationen, Erwartungen und Fragen hervorrufen kann. Im Vortrag spricht sie am Beispiel ihrer eigenen Stücken und anderer elektroakustischer Werke über Erwartung. Zusätzlich richtet sie den Blick auf spatiale Komposition und teilt ihre Gedanken zu Raum in der Musik: Wie kann mit dem und für den Raum komponiert werden?


Die elektroakustische Komponistin und Klangwissenschaftlerin Louise Rossiter interessiert sich in ihrer Forschung für Erwartung in akusmatischer Musik, Stille, akustische Ökologie, Mehrkanalkomposition und Verräumlichung. Sie promovierte bei John Young und Simon Emerson an der De Monfort University in Leicester, wo sie auch lebt.

Louise Rossiters Kompositionen zielen auf eine höchst immersive Klangerfahrung, die in gewisser Weise unvorhersehbar bleibt. In früheren Werken gab sie der Stille und rätselhaften Klängen Raum oder stellte reale und imaginäre Orte gegenüber.

Derzeit komponiert sie Stücke, die sich mit dem Werk von Dr. Fritz Kahn auseinandersetzen, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Darstellungen von der menschlichen Anatomie als komplexe Maschine schuf, die als wichtigste Neuerung für die allgemein verständlichen Wissensvermittlung gelten. Ihre Werke wurden international im Rahmen etlicher Festivals präsentiert und in Wettbewerben ausgezeichnet. Sie selbst ist Jurorin bei einer Reihe internationaler Kompositionswettbewerbe, darunter Musica Nova (Prag) und Prix Russolo.

Beyond Scent: Multisensorische Geruchswelten

Cleo Doelling & Marie Luise Möller – Geruchsworkshop

Im Workshop “Beyond Scent – Multisensorische Geruchswelten” erkunden die Teilnehmenden zunächst die Zusammenhänge zwischen den Gerüchen verschiedener Materialien (zum Beispiel Stein, Mineralien oder Holz) und deren Wahrnehmbarkeit durch andere Sinne. Gemeinsam beschreiben sie ihre Assoziationen, entwickeln Geschichten zu ausgewähltem Material und erarbeiten persönliche “Scent Stories”: Diese individuellen Duftvorstellungen werden mit dem Material als “Scent Totem” verbunden. Im Anschluss können alle Teilnehmenden unter Anleitung eigene Duftkompositionen nach ihren Vorlieben kreieren und sich darüber austauschen. Ziel des Workshops ist die Entwicklung individueller Duftkonzepte, das Vokabular zur Beschreibung von Duft zu stärken und die multisensorische Erfahrung durch die Verbindung von Material und Duft zu betonen.

Maximal 17 Teilnehmende

Teilnahmegebühr: 25 € / 20 € ermäßigt

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